Klimazukunft: Energiewende im Naturpark

Wie werden wir Co2 neutral?

Klima und Kultur im Dialog lädt ein zu einem interaktiven Abend mit Informationen, Anregungen, Austausch und Musik.

Besser informiert und gut vernetzt lässt sich Zukunft angehen, auch wenn sie herausfordernd ist.

Worum geht es?

Wir lieben unsere Feldberger Seenlandschaft und möchten, dass sie so bleibt – mit wunderbaren Seen, noch mehr Adlern, Rotmilanen und Wiesenblumen.

Naturparks und Biosphärenreservate sind Teil der Nationalen Naturlandschaften und nehmen ca. 30% unserer gesamten Bundesfläche ein. Der Ausbau von erneuerbaren Energien benötigt zum Teil Landnutzungsänderungen: Raumordnungspläne sind hier ebenso wichtig wie Flächennutzungs- und Bebauungspläne. Immer, aber insbesondere im Naturpark, müssen Naturschutz, Landschaftsbild nachhaltiger Tourismus und Dringlichkeit des Ausbaus Erneuerbarer Energien abgewogen werden. Idealerweise wird die Energiewende so umgesetzt, dass alle Aspekte angemessen berücksichtig werden.

Was wird an Erneuerbaren Energien gebraucht?

Zusammengefasst nach Aussagen von Expert*innen eines bundesweiten Forschungsprojektes: wir brauchen alles – alle Dächer, alle versiegelten Flächen, Freiflächensolar, Agrisolar, Windkraft an Land, Windkraft auf See. Und zudem: Energieeinsparung und Energieeffizienz!!!!

Zunächst einmal Zahlen, um die Herausforderung deutlich zu machen:

Um die Energiesicherheit herzustellen brauchen wir bis 2030

·      3x so viel Photovoltaik wir heute

·      4-5 x so viel Windkraft auf See

·      2x so viel Windrkraft an Land

Quelle: Agora Energiewende 2021

Was ist am kostengünstigsten?

Insgesamt sind in den Herstellungskosten für Strom die erneuerbaren Energien erheblich kostengünstiger als alles andere: während die Atomkraft mit 42 cent/kWh völlig aus dem Rennen ist, liegt auch Steinkohle zwischen 11 und 20 cent/kWh. Biogas als Energieerzeuger ist mit Herstellungskosten bis zu 17,3 cent/kWh auch nicht günstig.

Wirklich interessant wird es erst bei Wind und Solar. Wind an Land hat Herstellungskosten zwischen 3,9 und 8,3 cent/kWh und Photovoltaik zwischen 3,1 und 11,0 cent/kWh. Hierbei ist Freiflächensolar, d.h. Solarparks an ausgewählten Standorten am günstigsten.

Quelle: Frauenhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE

Daher ist es nicht erstaunlich, dass derzeit viele Gemeinden rund um die Feldberger Seenlandschaft schon von Investoren angesprochen werden, die auf der Suche nach Standorten für Freiflächensolar sind. Zudem ist die Rolle der Kommunen gerade bei diesem Thema zentral. Sie hat insbesondere zum Thema Photovoltaik das Sagen – zu Standorten und Verfahren.

Natürlich machen sich schon viele Expert*innen Gedanken dazu, wie Naturschutz, Biodiversität, insbesondere auch Vogelschutz und ein massiver Ausbau der Erneuerbaren Energien gelingen kann. Bisher gab es bei uns keine Windräder.

Wird das so bleiben?

Brauchen wir eine Kampagne für Photovoltaik auf jedem Dach?

Müssen wir über Freiflächensolar-Standorte nachdenken?

  • Das Kompetenzzentrum Naturschutz und Energiewende (im Auftrag des BMU) hat einen Kriterienkatalog herausgegeben, indem z.B. für Freiflächensolar bestimmte Standortkriterien in einer einfachen Übersicht nach Farben – rot für „nicht empfehlenswert“, gelb für „eingeschränkt empfehlenswert“ und grün für „empfehlenswert“.
  • Der BUND hat ein Positionspapier erarbeitet, dass den Bedarf an Ausbau für Photovoltaik deutlich macht und zudem Empfehlungen für die Umsetzung enthält.
  • Das Bundesamt für Naturschutz hat schon 2017 einen Handlungsleitfaden herausgegeben, der insbesondere Empfehlungen für Energiewende-Maßnahmen in Naturparks enthält.

Aber was bedeutet das alles für uns?

Was können wir in der Feldberger Seenlandschaft tun, damit die Energiewende vorangeht und zugleich unsere so einmalige Landschaft geschützt ist?

Diesen Fragen wollen wir bei Klima und Kultur im Dialog "Klimazukunft: Energiewende im Naturpark" am 13. Mai 2022 um 18.00 nachgehen. Manche Fragen werden wir beantworten können und neue werden sich auftun.

Wir freuen uns auf ihr zahlreiches Kommen.

Klima und Kultur e.V. im Dialog